Das LinkedIn-Auswanderer-Foto

VON Dr. Wolf SiegertZUM Sonntag Letzte Bearbeitung: 30. Juli 2023 um 17 Uhr 08 Minutenzum Post-Scriptum

 

Anknüpfend an den Beitrag Der "500+" LinkedIn-Screenshot heute ein Foto und ein Beitrag von Freunden, die auf Linkedin jetzt dieses gepostet haben:

Karsten Mohr reposted this
Christina Teuthorn-MohrChristina Teuthorn-Mohr (she/her) • 1st (she/her) • 1st Media mentor for women with impact | Journalist | Retreats on Canary IslandsMedia mentor for women with impact | Journalist | Retreats on Canary Islands 1w • Edited •
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"Wir machen Deutschland dicht!"

Als mir unsere Steuerberaterin vor drei Monaten diesen Satz sagte, spürte ich ein großes inneres Ja.

Vor 8 Jahren haben wir unsere deutsche Wohnung aufgelöst, in den Container gepackt und auf die Kanaren verschifft. Trotzdem habe ich mich nie als Auswanderin begriffen.

Ich habe aus Spanien als Journalistin für ARD, Dradio, ORF und SRF gearbeitet. Zeitgleich aber auch in Deutschland als Redakteurin beim BR - und ich habe Inhouse Medientrainings für meine deutschen Kunden gehalten.

Drei Jahre bin ich intensiv zwischen beiden Ländern gependelt:
Mein Homeoffice unter Palmen hatte ich schon lange vor Corona. Und in Deutschland habe ich Apartments bei Freunden und Familie genutzt.

Inzwischen halte ich mit der Magma Coaching S.L. online meine Medien- und Kommunikationstrainings für Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte, die ihren Impact erweitern. Und ich biete Intensiv-Tage und Retreats vor Ort auf den Kanaren an, zu Expertinnen-Positionierung und Neuorientierung im Business (𝘥𝘢𝘴 𝘯𝘢̈𝘤𝘩𝘴𝘵𝘦 𝘙𝘦𝘵𝘳𝘦𝘢𝘵 𝘪𝘴𝘵 𝘔𝘪𝘵𝘵𝘦 𝘖𝘬𝘵𝘰𝘣𝘦𝘳 - 📩 𝘮𝘦𝘩𝘳 𝘐𝘯𝘧𝘰𝘴 𝘨𝘦𝘳𝘯𝘦 𝘱𝘦𝘳 𝘗𝘔).

Trotzdem hatte ich 2022 nicht ein Business, sondern 7 😌😌😌:

Ich war gleichzeitig: 1x angestellt in D, 2x selbstständig in D als Journalistin und Medientrainerin, 3x selbstständig in ES als Journalistin, Coach und Biolandwirtin und 1x Geschäftsführerin meiner spanischen GmbH.

Was das bedeutet hat?

Ein teurer, zeitaufwändiger bürokratischer Dschungel in beiden Ländern mit doppelter gewachsener Berater- und Bürokratiestruktur. Ein großer Energiefresser.

Warum habe ich das so lange aufrechterhalten?

Ich hatte ein starkes Sicherheitsbedürfnis. Ich wollte Deutschland nicht den Rücken zeigen. Ich wollte keine Aussteigerin sein, sondern in beiden Ländern integriert sein. Ich dachte, Europa ermöglicht eine schlanke Freizügigkeit.

Ich habe viele Versuche unternommen, meine Arbeitsrealität schlanker zu gestalten und eine Odyssee an Steuer- und Rechtsberatung hinter mir.
Diese ist nun vorbei:

Karsten Mohr und ich haben "Deutschland dicht gemacht" und uns gerade abgemeldet.

Meine 10 Learnings aus meinem Auswanderer-Prozess:

1. Als Pionierin erfüllt einen neuen Pfad zu gehen, macht die Anstrengung wett.
2. Von Anfang an die richtigen Berater und Mentoren zu haben, ist Gold wert.
3. Der Weg entsteht beim Gehen - wer regelmäßig innehält und sich neu orientiert, kommt schneller weiter.
4. "Wie kann es einfacher gehen?" ist mein neuer Leitsatz für alle unternehmerischen Entscheidungen.
5. Das Schließen offener Kreise gibt Energie.
6. Fokus sorgt für Klarheit und Freiraum.
7. Welches Bedürfnis muss erfüllt sein, um das nächste Level zu erreichen? ist eine wichtige Schlüsselfrage.
8. Ein gesundes unternehmerisches Fundament ermöglicht nachhaltiges Wachstum.
9. Folge der Freude.
10. Wenn Du Deine Mission kennst, findest Du auch Deinen Weg.

P.S.

Wie gut, dass dieser Beitrag samt Screenshot schon vor diesem Wochenende erstellt wurde. Der Versuch, heute auf Linkedin zu gehen, scheitert an der "Kurzen Sicherheitsprüfung", die den Nutzer - zumindest in diesem Fall - nach dem ’Beweis’, dass er ein Mensch sei, dieses nicht abnimmt und mehrmals in der Warteschleife hängen lässt:

Das gilt sowohl für die optische, als auch die akustische Prüfung, bei der das richtige Geräusch einer Menschenmenge aus insgesamt drei Alternativen zu identifizieren ist:


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