Wer mit Putin baden geht...

VON Dr. Wolf SiegertZUM Sonntag Letzte Bearbeitung: 12. Juni 2023 um 01 Uhr 27 Minuten

 

Am 20. März traf dieses Schreiben von der Leiterin der Deutschen Verlags-Anstalt (DVA. seit 2005 Teil der Verlagsgruppe Random House. inzwischen Penguin Random House ) mit der Einladung zu einer Buchpremiere ein.

Es war aber nicht das von Joachim Gauck zusammen mit Helga Hirsch geschriebenen und bei Siedler verlegte Buch:
Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht

Die Zeitenwende traf bereits 2014 ein. Spätestens, jedenfalls für die, die sehen konnten. Ich selbst sah die Gefährlichkeit Russlands. Aber hätte mich damals jemand gefragt, ob ich mir vorstellen könne, dass Russland seine Aggression noch ausweitet, so hätte ich geantwortet: Eher nein.

Es ging auch nicht um die bereits an anderer Stelle erwähnte Ausstellung: Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst und den dazu verlegten Katalog.

Sondern es ging um die Neuerscheinung vom 11. Mai 2023
Kai Diekmann. Ich war BILD.
Ein Leben zwischen Schlagzeilen, Staatsaffären und Skandalen
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Lieber Herr Siegert,

als am längsten amtierender Chefredakteur der BILD-Zeitung setzte Kai Diekmann Tag für Tag die Themen, die das Land bewegten. Die Mächtigen der Republik gaben sich in seiner Redaktion die Klinke in die Hand, vertrauten sich ihm an, stachen Staatsgeheimnisse zu ihm durch – oder redeten sich auf seiner Mailbox um Kopf und Kragen. [1]

In einer zweiten Mail vom 4. Mai wird nicht nur erneut an den 11. Mai erinnert, sondern auch an eine Buchpremiere im Berliner Admiralspalast.

Im Gespräch mit Pinar Atalay stellt Kai Diekmann sein Buch persönlich vor.

Im Rahmen dieses Anschreibens wurde auch ein Rezensionsexemplar angeboten (das hier schon bei mehreren KollegInnen liegt) und ein Interviewtermin.
Dieser aber wird bereits an jeweils prominenter Stelle im Deutschlandradio abgearbeitet ...
 am 11. Mai: „Putin wollte nach dem Interview mit mir schwimmen"
 am 19. Mai im Rahmen der Deutschlandfunk Kultur Sendung "im Gespräch" mit Anette Riedel: „Man muss auch seine Feindschaften pflegen“

... stattdessen wird die Hörbuchversion angefragt, wird dieser Tag abgewartet. Und dann vielleicht ein gemeinsamer Termin zum Schwimmen verabredet?!

Anmerkungen

[1

Von Boulevard bis Staatsaffäre: Kai Diekmann wusste immer, wo in den Ereignissen die Schlagzeile für die nächste Ausgabe zu finden war. In »Ich war BILD« erzählt er die Geschichten hinter diesen Schlagzeilen – und wie sie ihn und die Republik verändert haben.

In »Ich war BILD« gibt Kai Diekmann exklusive Einblicke hinter die Kulissen von Europas auflagenstärkster Boulevardzeitung.

Er erzählt vom legendären Telefonanruf Wulffs und dessen langem und tiefen Fall, von Putins Badehose und Erdoğans Ausfälligkeiten, von der tiefen Freundschaft zu Helmut Kohl und den mit Hingabe ausgetragenen Feindseligkeiten mit Schröder und der linken taz, von der Abhöraffäre Wallraff und dem einzigen Interview, das Trump je einem deutschen Journalisten gab.

Als Macher und Blattmacher erzeugte Diekmann jede Menge Gegenwind: Er schmeichelte, lobte, umgarnte, kritisierte und vernichtete, er pflegte überraschende Freundschaften und tiefe Feindschaften – und aus dem einen wurde manchmal auch das andere.

Über Jahrzehnte hat er Begegnungen und Ereignisse dokumentiert, Tagebuch geführt, Gesprächsnotizen angefertigt, Briefe und E-Mails aufbewahrt – ein privates Archiv voller Aufzeichnungen und Dokumente, die dieses Buch erstmals zugänglich macht.

»Ich war BILD« ist eine überraschend andere Geschichte der Berliner Republik, eine rasante Erzählung voller Enthüllungen, auf der Basis bislang unbekannter Quellen, üppig illustriert mit noch nie gesehenen Fotos und Dokumenten.

Über den Autor

Kai Diekmann, geboren 1964, interviewte bereits 1982 als Bielefelder Gymnasiast Helmut Kohl für die von ihm gegründete konservative Schülerzeitung. Während seiner Bundeswehrzeit gelang ihm mit einem Praktikum beim Axel Springer Verlag der Einstieg in den Journalismus. Von 1998 bis 2000 war Diekmann Chefredakteur der WELT am SONNTAG, von Januar 2001 bis Januar 2017 an der Spitze von BILD. In diese Zeit fielen viele Ereignisse, die Deutschland bewegten: der Skandal um Christian Wulff, Putins Invasion der Krim, Angela Merkel und das Flüchtlingsdrama, der Tod von Altkanzler Kohl. Kai Diekmann selbst wurde zum Anschlagsziel von Extremisten. Er ist einer der Mitgründer der Social-Media-Agentur Storymachine und lebt mit seiner Familie in Potsdam

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