Kerala (XI)

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 11. November 2023 um 16 Uhr 56 Minutenzum Post-Scriptum

 

Nach der Foto-Serie in dieser Woche doch nochmals einige Zeilen Text

Anstatt der "Daumenhoch"-Bewertungssprüche, hier einige Beobachtungen aus den vergangenen Tagen, die jede für sich und zugleich für all das stehen, was einem an diesem Ort an Gutem widerfährt [1]:

 Du stehst vor dem gläsernen (Schindler-)Fahrstuhl und wann nimmer einer der Bediensteten, den wir schon kennengelernt haben, an der Etage vorbeifährt, winkt er von innen aus dem vorbeigleitenden Aufzugskorb dem Gast zu

 Der Techniker ist sich nicht zu schade, dem Gast ohne Vorhaltungen zu erklären, dass es zwar richtig gewesen sei, nach einem neuen Internet-Zugangscode zu fragen, da der zunächst mitgeteilte keine Gültigkeit mehr habe; der neue aber würde deshalb nicht funktionieren, da man bei diesem einen Tippfehler übersehen habe

 Einer der Therapeuten begleitet den Gast im Fahrstuhl auf die obere Etage. Selbst auf dem kurzen Weg dorthin schaltet er den in der Liftkabine eingebauten Ventilator aus - weil er sich daran erinnert, dass der Gast bei den Massagen keine grossen Luftverwirbelungen mochte. Darauf mit Dank beim Aussteigen angesprochen entgegnet er: "Sure, I’m part of you."

 Als selbst die Zeit bis 10 Uhr fürs Frühstück schon fast abgelaufen ist, wird Dir wie selbstverständlich ein Tablett mit Porridge und Obst, Tee und Säften zusammengestellt und aufs Zimmer gebracht, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt; kein Ordnungsruf über den verpassten Zeitpunkt, keine extra-service-charge ...

P.S.

Eigentlich hätte an diesem Abend die Aufzeichnung eines zweiten musikalischen Ereignisses auf der Hotelterrasse eingespielt werden sollen. Aber nachdem wir alle mehr oder weniger geschniegelt und gestriegelt platz genommen hatten, passierte - zunächst einmal - gar nichts.

Eine halbe Stunde später wurde das Bühnenlicht ausgeschaltet. Und alsbald danach mitgeteilt, dass es an diesem Abend keine musikalische Live-Darbietung geben werde.

Gut, das kann passieren. An diesem Wochenende ist viel los auf den Strassen, am Strand werden immer wieder neue Böller gezündet. Und wer weiss, was mit den Musikern auf dem Weg zum Hotel passiert sein mag...

Aber was dann passierte, war alles andere als gut: Statt der traditionellen indischen Live-Musik wird eine CD aufgelegt. Und was es dann auf die Ohren gibt, ist nahezu unerträglich: ein sanftes, nicht enden wollendes Klaviergesäusel à la Richard Clayderman (eigentlich Philippe Robert Louis Pagès).

Was nun? Noch einen letzten Schluck ’Gänsewein’ (am Abend ist selbst der Ausschank von mit Gewürzen oder Ginger angereichertem Wasser untersagt) und der Tisch wird geräumt.
Gute Nacht, Freunde!

Anmerkungen

[1Ja, diese Formulierung wurde für die Oldies unter uns mit Bedacht gewählt...